Legenden des Metal...
In unseren Herzen leben sie weiter
Cliff Burton (10.2.1962 - †27.9.1986)
In nur dreieinhalb Jahren schuf sich Cliff Burton ein Erbe, das auch fast 40 Jahre nach seinem Tod unvergessen bleibt. Er war ab etwa 1982 Bassist von Metallica und war auf den legendären Alben Kill ’Em All, Ride the Lightning und Master of Puppets zu hören.
Der junge Cliff revolutionierte das Bass-Spiel wie kaum ein anderer. Er war ein unglaublich talentierter Bassist und gilt bis heute als Vorbild für eine Vielzahl von Bassisten.
Er spielte im Gegensatz zu vielen anderen Bassisten, die ihre Bässe meist mit dem Plektrum bearbeiten, ausschließlich mit den Fingern, benutzte Verzerrer- und Wah-Wah-Pedale und diverse andere Techniken, die bis zu dem Zeitpunkt eigentlich nur Gitarristen verwendeten und brachte auch seine klassischen Einflüsse in das Songwriting mit ein.
Sein Bass-Solo auf dem ersten Metallica-Album Kill ’Em All gilt als Meilenstein in Sachen Metal-Bass-Solo.
Als die Band gerade mit Ozzy Osbourne auf Tour waren und nach Koppenhagen fuhren, kam ihr Tourbus ins schleudern. Cliff Burton wurde aus seiner Kabine geschleudert und von dem tonnenschweren Fahrzeug unter sich begraben - er starb noch an der Unfallstelle.
Cliff Burton wurde nur 24 Jahre alt.
Anthrax widmete ihm 1987 ihr Album Among the Living.
Chuck Schuldiner (13.5.1967 - †13.12.2001)
Chuck Schuldiner war ohne Zweifel ein Ausnahmetalent. Ich denke, kaum jemand hat den Death Metal, aber auch den Metal insgesamt, so geformt wie Chuck. Er bedeutet mir auch persönlich sehr viel und hat mich durch seine Musik in die richtige Richtung gelenkt.
Es freut mich immer ganz besonders, wenn ich DJ bin und einer der jungen Metalheads kommt, sich bei mir Death wünscht und seine Augen strahlen, wenn ich ihm den Wunsch erfülle.
Bereits 1983 gründete er, zusammen mit Freunden, die Band Death (damals noch unter dem Namen Mantas). Damals hätte er sich das wohl auch kaum gedacht, dass er mal, wie kaum ein Anderer, dass Idol von so vielen Metahheads werden würde.
Die Band Death gab es bis zum Tod von Chuck 2001. Laut Wikipedia kam bei Death der große Durchbruch mit dem Album Spiritual Healing (1990), da war ich wohl der Zeit voraus, denn da hatte ich mich schon in Leprosy (1988) verliebt, welches damals das erste Album von Death war, welches ich in Besitz hatte.
Chuck wurde vom Guitar World Magazine zur NR. 20 der «100 Greatest Heavy Metal Guitarists of All Time» gekührt.
1996 gründete Chuck noch die Band Control Denied, mit der er auch noch ein Studioalbum hatte.
1999 stellte man bei Chuck erstmals einen Tumor fest. Er konnte damals zwar entfernt werden, da er aber keine Krankenversicherung hatte, hatte die Familie und Chuck praktisch kein Geld mehr, um die Rechnungen zu bezahlen.
In vielen Ländern wurden daraufhin durch Fans, Musiker und Freunde Spendenaktionen und Benefizaktionen zugunsten von Chuck Schuldiner und seiner Familie durchgeführt.
2001 kam der Krebs leider zurück und ihm wurden die nötige Behandlung aufgrund fehlender Mittel verweigert.
Im Dezember 2001 ist er dann verstorben, aber in uns lebt er weiter.
Ronnie Dio (10.7.1942 - †16.5.2010)
Wenn ein Schlagersänger wie Karel Gott «Die goldene Stimme aus Prag» genannt wurde, dann kann man Ronnie James Dio wohl zu Recht «Die goldee Stimme des Heavy Metal« nennen.
Zu Lebzeiten war er Sänger von Elf, Rainbow, Black Sabbath, Dio und Heaven And Hell.
Dio wurde von vielen als der Magier des Metals bezeichnet, da seine Texte zwar vordergründig wie Märchen wirkten, aber Botschaften über Selbstfindung und «an-sich-selbst-glauben» darstellten, versteckt in fantasievollen Metaphern.
Dio gilt auch als Erfinder der «Pommesgabel». Ob das nun stimmt oder nicht, es haben noch andere Musiker für sich in Anspruch genommen, die Erfinder zu sein, assoziiert wird der Metalgruß auf jeden Fall mit Ronnie Dio.
1967 gründete er die Band Elf (damals noch unter dem Namen The Electric Elves). Mit dieser Band trat er 1972 als Vorgruppe von Deep Purple auf.
1975 gründete er zusammen mit Ritchie Blackmore (Deep Purple) die Band Rainbow mit der sie einige Bekanntheit erlangen konnten. Da sich Ronnie mehr zum Heavy Rock angezogen fühlte, verlies er 1978 die Band und schloß sich Black Sabbath an.
Das erste Album mit Dio als Sänger (Heaven and Hell (1980)) gilt als das meistverkauftetste Album von Black Sabbath und gilt als Meilenstein im Metal.
1982 gründete Ronnie die nach ihm benannte Band Dio. Der Stil der Band diente vielen Musikern als Inspiration und beeinflußte masgeblich die Entwicklung des Power Metal.
Mit dem Benefiz-Musikprojekt Hear ’n Aid brachte Ronnie Dio 1986 verschiedene Musiker des Hardrocks und Heavy Metals zusammen, um den Song Stars aufzunehmen. Mitwirkende Interpreten waren unter Anderen: Geoff Tate (Queensrÿche), Rob Halford (Judas Priest), Neal Schon (Journey), Craig Goldy (Twisted Sister), Dave Murray (Iron Maiden) und viele mehr.
2009 stellte man bei Dio Magenkrebs fest. Am 16. Mai 2010 verstarb Ronnie James Dio im Alter von 67 Jahren, nachdem er sich im April noch optimistisch gezeigt hatte, den Krebs zu besiegen.
Welche Bedeutung Ronnie Dio in der Metalszene hat, zeigt sich schon alleine dadurch, wieviele Musiker ihn als Inspiration sehen.
Ozzy Osbourne und Udo Dirkschneider nannten ihn einen der besten Sänger des Metal, für Doro Pesch war er ihr größter musikalischer Einfluß, Joey DeMaio nannte ihn den «Meister des Metal», Nicolas Van Dyk meinte, mit ihm sei die Stimme des Metal gestorben.
Und auch ich als DJ kann nur sagen, er gehört zu den Musikern, die standardmäsig immer von irgendwem gewünscht werden.
Jeff Hanneman (31.1.1964 - †2.5.2013)
Als Jef Hanneman 2013 gestorben ist, hielt die Metalwelt einen Moment lang den Atem an, sie war schockiert. Einige der besten Songs (Reign in Blood, Angel of Death, Fight ‘till Death usw.) die Slayer je hervorgebracht hat, wurden von Jeff Hanneman geschrieben. Er war ein Ausnahme-Musiker und Pionier des Thrash Metal. Er legte mit seinem unvergleichlichen Sound den Grundstein für unzählige spätere Spielarten des Metals.
Schon als kleiner Junge interessierte sich Jeff für harte Musik, als er zum ersten Mal mit Musik wie Black Sabbath und anderen Rockgrößen der Siebziger in Berührung kam.
Sein Vater, Großvater und seine Brüder waren alle beim Militär und hatten in unterschiedlichen Kriegen gekämpft. Hanneman war dadurch vom Militarismus beeinflusst und geprägt, was sich auch in seinen späteren Texten widerspiegeln sollte, wodurch er allerdings auch oft mißverstanden wurde.
»Die Westboro Baptist Church», ein Haufen Idioten (selbsternannte Sittenwächter), provozierte durch Protestaufrufe und einen Aufmarsch bei Hannemans Beerdigung. Die Mitglieder der Blackmetal-Band Panzerfaust urinierten daraufhin 2014 vor der Westboro Baptist Church und stellten ein Foto davon ins Internet.
1981 gründete Jeff zusammen mit Kerry King die Band Slayer, die heute, wie hoffentlich jeder Metalhead weiß, eine absolute Kultband ist.
Mit seinem unnachahmlichen Gespür für messerscharfe Riffs und schnellen Songs drückte Hanneman mit Slayer dem noch jungen Metal-Genre seinen unnachahmlichen, unerbittlichen Stil auf.
Jeff Hanneman und Kerry King wurden vom Guitar World Magazine zusammen zur NR. 10 der «100 Greatest Heavy Metal Guitarists of All Time» geehrt.
Am 2. Mai 2013 verstarb Hanneman unerwartet an Leberzirrhose, nachdem diese gesundheitliche Problematik bis unmittelbar vor seinem Tod unerkannt geblieben war, aber wir werden sein Erbe und seine Musik in Ehren halten.
2014 wurde ein Kreisverkehr in der polnischen Stadt Jaworznonach nach ihm benannt: «Rondo Jeffa Hannemana».
Lemmy Kilmister (24.12.1945 - †28.12.2015)
Ganze Generationen von Musikern und Fans zählen Lemmy Kilmister's Motörhead, besonders ihren Gründer, Bassist und Sänger Lemmy, zu ihren Vorbildern und Idolen. Zunächst als Hard Rock- und Heavy Metal-Band aktiv, ließen sie sich gegen Ende der 70er von der Punk-Welle mitreißen und schrieben immer schnellere Songs und läuteten damit den Beginn des Speed Metal ein.
Lemmy Kilmister war so oft angezählt worden und doch immer wieder auf die Beine gekommen, dass ihm gerne eine gewisse Unverwüstlichkeit attestiert wurde.
Im Laufe seiner Karriere hat Lemmy mehrere Besetzungswechsel, einen Knastaufenthalt, den Rauswurf aus einer Band und viele weitere rocktypische Totalausfälle hinter sich gebracht und gleichzeitig durch Studioalben wie Ace Of Spades oder Overkill musikalische Maßstäbe im Metalbereich gesetzt.
Lemmy war für seinen exzessiven Lebensstil mit Alkohol-, Drogen- und Frauengeschichten bekannt und wurde oft von den Medien als Klischee-Rocker bezeichnet.
Doch wenn jemand den Rock wirklich gelebt hat, dann war das Lemmy Kilmister. Er ging zwar vielleicht oft schwankend durch die Gegend, aber niemals gebeugt. Lemmy war ein Musiker, der schon lange vor seinem Tod zur Legende wurde.
Im März 2013 bekam er aufgrund von Herzproblemen einen implantierbaren Defibrillator eingesetzt. Wegen seiner anhaltenden gesundheitlichen Probleme mussten in weiterer Folge viele Konzerte abgesagt und auch ein Auftritt beim Wacken Open Air-Festival abgebrochen werden. Auch die Promotiontour des neuen Albums Aftershock wurde verschoben und schließlich ganz abgesagt.
Er starb schließlich am 28. Dezember 2015 in seiner Wohnung an Prostatakrebs, Herzversagen und Herzrhythmusstörungen.
Am 14. November 2016 wurde ein Asteroid nach ihm benannt: (243002) Lemmy.
Wissenschaftler des Londoner Naturhistorischen Museums verliehen 2017 ihm zu Ehren einem prähistorischen Krokodil den Namen «Lemmysuchus obtusidens», was Lemmys Krokodil bedeutet.